Nach 7 Jahren der erste Straßenmarathon, außerhalb von Ironman`s. 10 Kilometer in 42 min, Halbmarathon in 1:30 h und dann ging die Pace rapide bergab...
Nach 7 Jahren wagte ich mich wieder an einen Straßenmarathon. Witzig daran ist, dass ich damals ebenfalls in Regensburg lief und eine persönliche Bestzeit unter 3 Stunden erreichte. Mir war klar, dass ich dies mit meinem aktuellen Fitnessstand nicht schaffen würde, aber meine Motivation ist ungebrochen und ein Versuch wäre es wert an die alten Zeiten anzuknüpfen. Zusammen mit meiner Nachbarin Andrea stand ich dann am Start mit über 2000 weiteren Marathonverrückten. Die erste Runde lief noch ganz okay, in einer Zeit von 1:30 Stunde. Erwartungsgemäß brach ich dann regelrecht ein und musste mich durch den zweiten Halbmarathon schleppen. Dank der motivierenden Anfeuerung meiner Kinder und Brigitte brachte ich eine passable Zeit von 3:19 h und einen 6. Platz in der Altersklasse ins Ziel. Ob ich das so stehen lassen kann? Ich denke nicht…
Veranstalter: LLC Marathon Regensburg e.V.
Datum: 12.05.2024
Strecke: 42,2 km
Zeit: 3:19:53
Platz Gesamt Männer: 66 von 493
Platz AK M50 Männer: 6 von 47
Pace: 4:44 min/km
Unterkunftstipp in Regensburg: Palazzo am Dom
Montag, 13. Mai 2024 von Winklmeier Markus
Du bist hier: Winklworld`s sportliche Erfolge
1. Racebericht Regensburgmarathon
Eigentlich wollte ich keinen Straßenmarathon mehr laufen. Vor 7 Jahren schaffte ich es unter die 3 Stundenmarke. Am Höhepunkt der Karriere sollte man aufhören, dachte ich mir damals. Aber es heißt ja immer, sag niemals nie. Der Plan war schon Anfang des Jahres geschmiedet. Meine Nachbarin Andrea, wollte ebenfalls einen weiteren Marathon finishen. Der Regensburg Marathon passte perfekt in den Plan. Somit fuhren wir Sonntagmorgen an Muttertag nach Regensburg, um die Startunterlagen abzuholen. Insgesamt wollten über 2000 Starter und Starterinnen die Viertel- Halb- Dreiviertel- und Marathonstrecke meistern. Der Marathon führt vom Start am Infinion Parkplatz durch die Regensburger Altstadt bis in den Osten zur Vitesco Teststrecke und wieder zurück. Ein Halbmarathon ist geschafft. In der zweiten Runde läuft man einen Viertelmarathon durch das Weltkulturerbe. Auf gleicher Strecke geht man dann in die dritte Runde, bis die Marathondistanz von 42,2 km geschafft ist. Auf den Marathon hatte ich mich nicht wirklich vorbereitet.
Eigentlich standen Ironman-Training, Trailläufe und Ausflüge mit der Familie im Vordergrund. Somit gingen mir schnelle und vor allem lange Straßenläufe ab. Ich hatte aber trotzdem den verwegenen Plan ein weiteres Mal die magische Dreistundenmarke zu knacken, was gewaltig daneben gehen würde. Kurz vor dem Start waren die Dixi-Toiletten hoffnungslos überfüllt. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es aufs Örtchen. Leider kamen wir dadurch etwas zu spät zur Startaufstellung, so dass wir uns weit hinten einreihen mussten. Um 8:30 Uhr fiel der Startschuss zum 32. Regensburg Marathon. Es dauerte etwas, bis ich über die Zeitmatte geschoben wurde. Leider war in den ersten Kilometern kein flüssiges Laufen möglich, da es sich immer wieder staute. Erst nach einiger Zeit zog sich das Läuferfeld auseinander und ich konnte mein eigenes Tempo laufen. Ich fühlte mich gut und eine 3:50 er Pace war kein Problem. Mir war aber sehr wohl bewusst, dass ich dieses Tempo nicht 42,2 Kilometer durchhalten konnte. Aber „No risk no fun“, ein Versuch war es wert.
Auf der Strecke befanden sich geleichzeitig Halbmarathon, Dreiviertelmarathon und Marathonläufer. Somit war es schwer sich an anderen zu orientieren. Da ich die ersten Kilometer immer wieder ausgebremst wurde, musste ich die Zugläufer einholen. Mein Ziel war der 3 Stunden Läufer. Nach 10 Kilometer, erreichte ich die Vitesco-Teststrecke, wo ich auf den 3h Zugläufer auflaufen konnte. Nun ging es wieder zurück in die Regensburger Altstadt. Ich fühlte mich gut und eine 10 Kilometer Zeit von 42 Minuten war auch ganz passabel. Immer wieder kam man an Stimmungsnester mit cooler Live-Band vorbei. Das Kopfsteinpflaster war an verschiedenen Streckenabschnitten nicht einfach zu laufen und kostete mich deshalb ein paar Körner.
Die Moderatoren, allen voran meine Triathlon Freunde Dani und Manfred, heizten die Stimmung an verschiedenen Ecken und Enden der Stadt so richtig ein. Ich merkte leider, dass meine Energie langsam schwand. Nach 19 oder 20 Kilometern musste ich etwas Federn lassen und meine Pace wurde langsamer. Nach 21 Kilometer erreichte ich das Start- bzw. Zielgelände, wo die Halbmarathonläufer unter lautem Beifall in den Zielkanal einbogen. Ich lief weiter in die zweite Runde. Meine Uhr zeigte 1:30 Stunden an. An sich eine super Zeit, wenn ich weiter das Tempo halten könnte. Der 3 Stunden Zugläufer war noch in Sichtweite, aber die Kraft in meinen Beinen verflüchtigte sich immer mehr. In der Altstadt gingen meine Mundwinkel steil nach oben, als ich meine Mäuse und Brigitte sah. Ich freute mich sehr, dass die drei mich an der Strecke unterstützten. Dies ist für mich immer sehr viel wert und bringt mir Auftrieb, wenn es gerade nicht so läuft.
Mit frischen Gedanken und mit leider weniger frischen Füßen lief ich weiter. Runde zwei und drei führen je 10 Kilometer durch die komplette Altstadt, unter anderem auch am Regensburger Dom vorbei. Noch immer lag meine Pace unter 5 Minuten pro Kilometer. Ein weiteres Mal kam ich am Zielgelände vorbei. Ich umrundete immer wieder langsamere Läufer und Läuferinnen. Nun lief ich in die letzte 10 Kilometer Runde ein. Es war eine ziemliche Quälerei für mich. Flüssiges Laufen sah anders aus und die Pace verabschiedete sich in Richtung Norden. Ein weiteres Mal kam ich an meiner Familie vorbei. Natürlich freute ich mich sehr, aber die Freude drang anscheinend zu meinen Beinen nicht mehr durch. Jetzt machte sich das fehlende Marathontraining so richtig bemerkbar.
Von nichts kommt einfach nichts. Ich stolperte mit einer 5:30-5:45 er Pace durch die Straßen. Die Kilometer zogen sich in die Länge und auch die Live-Bands konnten mich auch nicht mehr motivieren. Aber ich lief noch immer und das sollte auch bis zum Ziel so bleiben. Ich hatte noch zwei Kilometer und wenn ich noch eine Schippe drauflegen konnte, dann würde ich wenigstens unter 3:20 Stunden bleiben können. Viel ging nicht mehr, aber einer meiner Lieblingssprüche lautet: „A bisserl ebs geht owai“. Endlich kam der Zielkanal nach schier endlos langen 42,2 Kilometern. Mit gequältem Gesichtsausdruck lief ich auf den 6. Platz in der Altersklasse mit einer Zeit von 3:19:53 Stunden. Keine Heldentat, aber irgendwie doch noch ganz okay. Im Ziel bekam ich meine Finishermedaille umgehängt und als erstes brauchte ich ein kühles, alkoholfreies Bier. Nur langsam erholte ich mich wieder von den Strapazen. Andrea lief mit einer super Zeit auf den 4. Platz in der Altersklasse und konnte riesig stolz auf ihre Leistung sein. Angeschlagen, aber doch ein bisschen zufrieden, fuhren wir wieder nach Hause…
Fazit: Nach sieben Jahren wieder ein Straßenmarathon. Ich wollte an alte Zeiten anknüpfen, was mir leider nicht gelang. Zu wenig marathonspezifisches Training machte sich leider bemerkbar. Der Halbmarathon funktionierte noch, aber dann kam ein regelrechter Einbruch. Die Kraft in den Beinen gab nur noch eine Zeit von 3:19 Stunden her. In der Altersklasse konnte ich mir den 6. Platz holen. Aufstehen und weitermachen…