Kaitersbergtrail - 70% Trail 100% Spaß
Veranstalter: TV 1863 Bad Kötzting e.V.
Datum: 14.05.2022
Strecke: 30,6 km
Höhenmeter: 1500 Hm
Markus:
Zeit: 3h 29 min 13 sec
Platz Gesamt : 34 von 248
Platz AK M40: 13 von 87
Pace: 6:58 km/h
Brigitte:
Zeit: 5h 10 min 30 sec
Platz Gesamt : 37 von 61
Platz AK W40: 15 von 24
Pace: 10:21 km/h
1. Startunterlagen
In der Turnhalle bekamen wir unsere Startunterlagen ausgehändigt. Da wir viele der Athleten kannten, unterhielten wir uns angeregt und stellten fest, dass es langsam an der Zeit war uns für den Lauf vorzubereiten. Ich lief mit der minimalsten Pflichtausrüstung: Handy, erste Hilfe Set und faltbarer Trinkbecher. Dafür benötigte ich keinen Rucksack. Brigitte entschied sich für die Rucksackvariante mit eigenen Getränken in zwei Soft Flask Flaschen.
Die Sonne schien uns freundlich ins Gesicht, aber wir würden sicherlich auch ins schwitzen kommen. Kurz lief ich mich noch auf der Bahn warm, bevor wir uns am Start einreihten. Zusammen mit Michael und Tobi ging ich ziemlich weit nach vorne. Brigitte und ihr Bruder wollten es weiter hinten etwas gemütlicher angehen, Finishen war ihre Devise und ich stand mehr auf Ballern, bis der Arzt kommt...
2. Startschuß und Go
Die Böllerschützen waren nicht zu überhören und schon setzte sich die Meute in Gang. Zuerst liefen wir noch etwas Verhalten über die Laufbahn. Aber als vom Asphalt auf den kleinen Wanderweg über die Wiesen nach Feßmannsdorf ging, wurde die Schlagzahl erhöht. Ich fühlte mich super, der Kopf war auf Ballern eingestellt und somit fing ich zu überholen an. Viele Läufer mussten dran glauben, als ich rechts vorbeizog. nach der kleinen Ortschaft mussten wir die Hauptstraße überqueren und es ging bergauf. Der Puls ging hoch, aber trotzdem lief ich jede Steigung. Tobi kam von hinten angebraust und ich musste ihn ziehen lassen. Aktuell hatte ich keine Chance gegen ihn. Ansonsten kam keiner an mir vorbei. Alle Bayronman`s die in Innsbruck vor mir waren, sahen mich dieses Mal nur von hinten. Und das blieb auch so bis zum Ziel.
Aber dies war noch ca. 27 Kilometer entfernt. Ich kämpfte mich bis zur ersten Verpflegungsstelle in Reitenberg. Die Trails führten uns zuerst nach oben und nochmals fast bis Reitenberg zurück. Erst dann ging es steil bis zum Kreuzfelsen auf 999 m Höhe. Bisher wurde ich nur von zwei oder drei Läufern überholt, aber nun ging es in einen technischen Downhill wieder nach Reitenberg. Leider liefen auf dieser Passage viele Läufer an mir vorbei. Ich werde wohl nie ein Downhill-Spezialist. Auf kleinen Wegen gelangten wir zur Einöde Hudlach. Ab hier wurde es nochmals knackig. 210 Höhenmeter auf 1,5 Kilometer...
3. Die Kötztinger Hütte
Mit brennenden Oberschenkeln erreichte ich zusammen mit 3 weiteren Läufern die Verpflegungsstation an der Kötztinger Hütte. Alle Läufer, die mich im Downhill überholten, konnte ich auf dem Steilstück zur Hütte wieder einkassieren. Mein Wille und Motivation waren ungebrochen. Nach der Hütte ging es in eine steile Passage nach unten und dann auch wieder ebenso steil nach oben. Flowig liefen wir dann bis zur Hudlachebene. Dort kam ich auf eine Forststraße. Hier konnte ich richtig Fahrt aufnehmen und an 3 weiteren Läufern vorbeiziehen. In Eschlsaign mussten wir nach rechts abbiegen. 300 Höhenmeter bis zum Riedelstein auf 1101 m ging es nach oben. Ich nahm eine Salztablette und ein Gel und war gewappnet für den Anstieg. Noch immer fühlte ich mich super und wieder konnte ich mich in der Gesamtplatzierung nach vorne arbeiten.
Endlich stand ich auf dem höchsten Punkt der Strecke. Nach einem Downhill auf Fels-, Wurzel- und Waldbodenwege erreichte ich die berühmten Rauchröhren. Schnell kletterte ich durch diesen Felsspalt und lief dann über das Steinbühler Gesenke. Hier war Trailrunning pur angesagt. 100% Spaß im Bayerischen Wald. Der Veranstalter bezeichnet diesen Abschnitt als Fünf-Sterne-Trail und er hat recht. Nochmals ging es eine Schotterstraße nach oben, bis ich ein weiteres Mal an der Verpflegungsstation Kötztinger Hütte stand. Cola und Gel sollten für die letzten 8 Kilometer Downhill reichen...