Kämpfen bis zum Umfallen: Schwimmen war noch das Beste und das war nicht gut. Bei 140 km am Rad ging der Ofen aus und der Marathon entpuppte sich als extrem, harter Wandertag mit Grenzerfahrung…
Schon seit vielen Jahren habe ich immer wieder mit Verletzungen an der Achillessehne zu kämpfen. Dies ist leider anatomisch bedingt (Hohlfuß) ein wiederkehrendes und kaum lösbares Problem. Seit Oktober 2024 hält sich eine hartnäckige Entzündung im linken Fuß. Selbst eine dreimonatige Laufpause, Laserbehandlung und tägliche Übungen brachten keine Besserung. Somit fiel meine Motivation in den letzten Monaten in einen tiefen Keller. Meine effektiven Trainingseinheiten hielten sich in Grenzen und ein Start beim Ironman war schier unmöglich. Erst ein Familienurlaub auf Gran Canaria an Ostern brachte mich motivationstechnisch wieder etwas in die Spur. Ich konnte 3 Kilometer mehr oder weniger schmerzfrei laufen. Ende Mai lief ich ohne Training beim Herzogstadtlauf in Straubing 5 Kilometer in knapp über 19 Minuten. Es würde noch gehen, aber an einen Marathon war nicht annähernd zu denken. Trotzdem entschied ich mich 3 Wochen vor dem Rennen zu starten. Mein Trainer Ralf arbeitete einen Notfalltrainingsplan für mich aus und ich absolvierte jede Einheit akribisch. Da bei mir sportlich seit Jahren der Wurm drin ist, sollte es auch nicht besser werden und ich fing mir 1 Woche vor dem Start eine Erkältung ein. Somit fuhr ich erkältet in den Familienurlaub nach Kroatien. Das Training und der letzte Feinschliff waren auf Eis gelegt. Leider verbesserte sich mein Gesundheitszustand nur sehr langsam. Am Freitag fuhren wir trotzdem nach Klagenfurt. Noch immer verschnupft holte ich die Startunterlagen und am Samstag brachte ich mein Rad in die Wechselzone. In der Nacht auf den Ironman-Sonntag konnte ich zum ersten Mal ohne Hustenanfälle schlafen. Somit war die Entscheidung getroffen, ich würde starten. Die Voraussetzungen waren denkbar ungünstig, aber ich stand bei Sonnenaufgang mit über 2500 weiteren Athleten am Wörthersee. Der Ironman-Spirit hatte mich wieder gepackt. Nicht unbedingt schnell, aber nach 1:12 h stieg ich einigermaßen entspannt aus dem Wasser. Die erste Radrunde (90 km) fuhr ich noch relativ flott mit 31 Km/h im Schnitt, aber dann ging es im freien Fall den Bach (eher Wasserfall) nach unten. Totaleinbruch auf dem Rad. So war nicht der Plan, aber im Vorfeld schon absehbar. Die Folge daraus war ein langsamer Wandermarathon mit Kreislaufproblemen und Grenzerfahrung. Nur durch meine unendliche Willensstärke konnte ich überglücklich nach knapp 14 ½ Stunden über die Ziellinie laufen und es hieß für mich zum 10. Mal „You are an Ironman“…
Veranstalter: Ironman
Datum: 15.06.2025
Zeit: 14:29:33 h
Swim: 3,8 km in 1:12:09 h
Bike: 180 km in 6:23:25 h
Run: 42,2 km in 6:38:00 h
Platz Gesamt Overall: 1939 von 2575
Platz AK M50 Männer: 180 von 250
Tim: Ironkids 50 m Swim / 450 m Run
Zeit: 3:36 min
Platz AK 7 Jahre Jungen: 3 von 10
Emma: Ironkids 100 m Swim 900 m Run
Zeit: 6:49 min
Platz AK 10 Jahre Mädchen: 8 von 16
Unterkunftstipp in Krumpendorf am Wörthersee: Gasthof Pisl
Freitag, 25. Juli 2025 von Winklmeier Markus
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1. Ironkids am Samstag
Am Freitag stand mein Start beim Ironman noch in den Sternen geschrieben. Aber meine Mäuse wollten beim Ironkids Race definitiv an die Startlinie. Somit holten wir die Startunterlagen ab und schlenderten durch die Ironman Expo. Vorsichtshalber holte ich ebenfalls meine Unterlagen, um für einen eventuellen Start gewappnet zu sein. Am Samstag fuhr ich am Vormittag noch eine kurze Runde mit dem Rad, damit wenigstens die technische Voraussetzung passen würde. Gegen Mittag packte ich alles ins Auto, aber die Entscheidung für oder gegen einen Start war noch nicht getroffen. Emma und Tim waren schon etwas nervös. Wir parkten am Minimundus Großparkplatz und marschierten zum Strandbad.
Es war warm und der Schweiß tropfte uns von der Stirn. Um 14 Uhr gab es zuerst eine Wettkampfbesprechung und dann durften die Jüngsten in die Wechselzone. Nun war auch schon Tim an der Reihe. Er legte seine Schuhe, Handtuch und Startnummer an einen strategisch guten Platz und ging mit den 7-jährigen Jungs und Mädchen zum Schwimmeinstieg. Die Wasserwacht betreute, die vielen Kinder, damit auch nichts passieren konnte. Nach dem Startschuss kraulte der kleine Kerl los und kam nach 50 m als einer der ersten aus dem Wasser. Er sprintete zur Wechselzone und zog seine Schuhe an. Mit der Startnummer bewaffnet sauste er los. Brigitte und sein Onkel Hans befanden sich währenddessen schon am Zielkanal, um den kleinen Läufer zu empfangen. Tim lief die 450 m unter einer 4 er Pace und konnte sich dadurch den 3. Platz in seiner Altersklasse sichern. Stolz holte er sich später bei der Siegerehrung seinen Pokal ab.
Emma und ich schauten gespannt den anderen Altersklassen zu und sie fieberte auf ihren eigenen Start hin. Endlich war es so weit. Auch meine kleine Maus ging mit den anderen 10-jährigen Mädchen und Jungs ins Wasser. Nach dem Startschuss schwamm sie los. Emma kann sehr flott Brustschwimmen, aber viele der Kinder kraulten schon perfekt und waren dadurch schneller auf den 100 Metern. Trotzdem kam sie im Mittelfeld aus dem Wasser, zog ihre Laufschuhe an und sprintete los. Ich lief ebenfalls los, um sie im Ziel nicht zu verpassen. Auch Emma schaffte eine Bombenzeit auf der 900 m Laufstrecke. Sie holte sich einen 8. Platz von 16 Mädchen und konnte ebenfalls sehr stolz auf ihre Leistung sein. Hm, meine Kinder machten es mir vor. Sollte ich an die Startlinie oder doch eher einen Rückzieher machen. Klar hatte ich den Gedanken an eine Herzmuskelentzündung oder sonstige gesundheitliche Schäden.
Im letzten Jahr stand ich vor der gleichen Entscheidung. Auch damals wurde ich eine Woche vorher krank und entschied mich erst am Morgen des Rennens in der Wechselzone gegen einen Start. Solche Entscheidungen fallen nicht leicht. Ich fühlte mich besser, war durch meine Kinder motiviert, aber würde es für einen Ironman reichen? Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht. Kaum effektives Rad- und Schwimmtraining, null Lauftraining seit Monaten wegen der anhaltenden Achillesprobleme und zu guter Letzt ein grippaler Infekt seit einer Woche. Ich beriet mich mit Brigitte und sie meinte, dass ich nicht krank aussehen würde. Somit entschied ich mich fürs erste, mein Rad und meine Wechselbeutel in der Wechselzone zu deponieren. Hier traf ich auf ein paar Athleten meines Triathlon-Vereines „tRi.P.coaching“. Schon leicht hatte mich der Ironman-Spirit in seinem Griff. Am Abend aßen wir noch im Hotelrestaurant Nudeln und ich ging dann auch früh ins Bett. Auch Brigittes Bruder Hans fieberte auf den Start hin. Auch er wollte am nächsten Tag den Ironman finishen. Ich konnte überraschend gut schlafen und als der Wecker um 4 Uhr mich aus den Federn holte, fühlte ich mich fit und auch der Husten und Schnupfen hatten sich endgültig verflüchtigt. Somit entschied ich mich zu starten…
2. Racebericht Ironman Austria - Swim
Endlich hatte ich es wieder an den Start eines Ironmans geschafft. Ich überprüfte mein Rad in der Wechselzone. Pumpte die Reifen auf 9 Bar auf. Steckte meine Radflaschen mit hypotonischem Getränk in die Radhalter und überprüfte nochmals die Wechselbeutel. Zum 11. Mal ging ich an den Start eines Ironmans. Nur einmal schaffte ich es wegen einer Bindehautentzündung nicht ins Ziel. Heute wollte ich meinen 10. Ironman finishen, vorausgesetzt mein Körper würde durchhalten. Langsam marschierte ich mit vielen weiteren Athleten an den Start. Der Himmel war wolkenfrei und es sollte ein schöner, leider auch sehr warmer Tag werden. Ich traf auf Hans. Wir zogen den Neoprenanzug an und auch ein „Angstbiesler“ in den überfüllten Toiletten durfte nicht fehlen. Zufällig stand kurz vor dem Start meine Familie vor mir. Ich freute mich meine Mäuse in den Arm nehmen zu dürfen. Das gab mir Kraft und die nötige Power.
Es fiel auch schon der Startschuss für die Profis. Kurz danach waren die Agegrouper an der Reihe. Ich stellte mich in die Reihe mit einer Schwimmzeit unter 1h 10 min. Immer näher kam die Startlinie. Die Nervosität stieg von Meter zu Meter. Die Gedanken kreisten und schon war ich auch im Wasser. Die Nervosität war verflogen und ich schwamm in Richtung erste Boje. Ich fühlte mich gut und kam auch zügig voran. Ich hielt mich meistens am äußeren Rand, um Konfrontationen mit anderen Schwimmern aus dem Weg zu gehen. Nach langen aber doch noch immer entspannten 3 Kilometern erreichte ich in einem Pulk von Athleten den Kanal. Die letzten 800 m musste man im seichten Wasser zurücklegen.
Immer wieder berührte ich den schlammigen Boden. Aber da ich zum 4. Mal hier in Klagenfurt am Start war, kannte ich diese Gegebenheit. Der Sog zog mich durch den Kanal und nach 1h und 12 min stieg ich etwas wackelig aus dem Wasser. Mit der Schwimmzeit war ich nicht zufrieden, da ich beim Test vor 2 Wochen eine Zeit von 1h 7 min schaffte. Aber auf diese 5 Minuten sollte es beim heutigen Rennen nicht drauf ankommen. Die vielen Zuschauer jubelten auf dem kurzen Weg in die Wechselzone…
3. Racebericht Ironman Austria - Bike
Als erstes verschwand ich auf dem Dixi, um mir dann meinen Wechselbeutel zu schnappen und mich bereit für die 180 Kilometer Radrunde zu machen. Ebenfalls unter großem Beifall sauste ich auf die Radstrecke. Das Publikum ist schon genial hier am Wörthersee. Zuerst fährt man an der Südseite des traumhaften Sees leicht wellig entlang. Nach 20 Kilometern kam dann die erste Steigung am Faakersee, die bei der Hitze einige Körner kostete. Trotzdem konnte ich im Schnitt 31 km/h fahren. Mir ist bewusst, dass ich keine Granate auf dem Rad bin, deshalb konnte ich bis dato ganz zufrieden sein.
Die Strecke wird dann zunehmend hügeliger, mit dem steilen Rupertiberg als größte Herausforderung. In der ersten Runde konnte ich noch mit Kraft hinaufdrücken. Es wurde immer wärmer und meine Energie weniger. Als ich in die zweite Runde einbog, kam ich zur Eigenverpflegung, wo Brigitte mit den Mäusen auf mich warteten. Ich bekam von einer Helferin meinen Eigenverpflegungsbeutel mit Riegel, Gel und Salzbrezeln überreicht. Ich deckte mich ein und war auch schon wieder auf der Radstrecke verschwunden. Bis 140 Kilometer war ich körperlich noch fit, aber dann ging es ziemlich schnell mit meiner Energie bergab und die Quälerei begann. Ich hatte gehofft, das dies erst nach einigen Kilometern auf der Laufstrecke passieren würde. Aber an sich brauchte ich mich nicht wundern. Fehlende Trainingskilometer am Rad, kaum Lauftraining und wenig Trainingsmotivation.
Was sollte dabei anderes herauskommen? Ok ich nahm die Challenge an und kämpfte mich vorwärts. Den zweiten Anstieg auf den Rupertiberg schaffte ich mit letzter Kraft. Mittlerweile hatte es gut über 30 Grad und die Sonne brannte erbarmungslos auf uns Athleten herunter. Ich sehnte die Wechselzone herbei, aber die Kilometer zogen sich ungemein. Immer wieder kam der Gedanke ans Aufgeben hoch und ich war noch nicht einmal auf der Laufstrecke. Aber vor mir schwebte der Spruch „Never give up“, der mich schon so oft ins Ziel gebracht hatte. Endlich war ich ein weiteres Mal in der Wechselzone und froh vom Rad steigen zu können. Mir tat alles weh und war restlos ausgelaugt…
4. Racebericht Ironman Austria - Run
Wie sollte ich in diesem Zustand nur laufen? Erbärmlich saß ich auf einer Bank und hielt den Wechselbeutel zitternd in der Hand. Unendliche 42,2 Kilometer lagen vor mir. Aber es half nichts. Ich hatte mir das Finish meines 10. Ironmans in den Kopf gesetzt. Dafür musste ich auf die Laufstrecke. Ich trabte los. Der Kopf wollte, aber die Füße und mein gesamter Körper ganz und gar nicht. Nach einem Kilometer sah ich dann meine Mäuse. Ein Lichtblick in meiner dem Untergang geweihten Welt. Ich hielt an und die Tränen schossen mir vor Freude in die Augen. Ich nahm meine Familie in den Arm und sog Energie in mich auf. Mit neuer Kraft lief ich los. Leider hielt dies nur ein paar Minuten und ich war buchstäblich am Ende meiner Kräfte. „Ironie on“ Naja es waren zu dem Zeitpunkt nur noch 40 Kilometer bis ins Ziel. „Ironie off“. Ich schleppte mich vorwärts. Mehr gehend als laufend. Ich hatte keine Kraft mehr.
Schon bei den ersten Verpflegungsstellen konnte ich so gut wie nichts mehr aufnehmen. Cola ging noch, Nahrung überhaupt nicht. Die Sonne hatte ebenfalls kein Erbarmen mit uns Athleten. Zu diesem Zeitpunkt war der Sieger nach knapp 8 Stunden im Ziel und ich bei 5 Kilometern auf der Laufstrecke. Wie sollte ich die restliche Strecke bewältigen. Ich konnte nicht mal mehr richtig schnell gehen, geschweige denn laufen. Nach 10 Kilometern sah ich endlich wieder meine Familie. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein klitzekleines Hoch und ich joggte mit einer 6 er Pace. An den Verpflegungsstationen machte ich lange Pausen und blieb stehen. Nun erreichte ich die Fußgängerzone von Klagenfurt. Die Zuschauer waren genial. Alle versuchten zu motivieren und klatschten Beifall. Immer wieder kollabierte bei der Hitze ein Athlet oder Athletin und musste ärztlich versorgt werden.
Natürlich bedeutete dies das aus für denjenigen. So weit wollte ich es aber nicht kommen lassen. Leichter gesagt als getan. Nach knapp drei Stunden hatte ich den Halbmarathon hinter mir gelassen. Die Zeit lief erbarmungslos gegen mich. Wieder traf ich auf Brigitte und die Kids. Ich war emotional so berührt, als ich meine größten Fans in den Arm nahm, dass ich am liebsten losheulen wollte. Aber ich lief bzw. ging weiter, immer weiter. Der Himmel verdunkelte sich zunehmend und immer wieder donnerte es im Hintergrund. Ein weiteres Problem war aufgetaucht. Bei starkem Gewitter würde das Rennen abgebrochen werden. Es fing auch leicht zu regnen an, aber nach und nach verzog sich das Gewitter wieder. Nur im Hintergrund war vereinzelt ein Donner zu hören. Ein Problem war gelöst, aber das Problem mit dem Ironmanfinish noch ganz und gar nicht.
5. Der Lange Weg zum Finish
Mittlerweile hatte mich Hans eingeholt, der zuerst langsamer auf dem Rad war. Er fühlte sich noch fit und zog davon. Ich schleppte mich dagegen im Schneckentempo weiter. Leider konnte ich zu diesem Zeitpunkt auch keine Flüssigkeit mehr aufnehmen. Auch mein Darm rebellierte und ich erleichterte mich auf dem nicht gerade einladenden Dixi. Ich versuchte verzweifelt Flüssigkeit aufzunehmen. Auch dies funktionierte nicht mehr und ich musste mich mehrmals übergeben. Dadurch verlor ich noch mehr an Flüssigkeit und mein Körper rebellierte und wollte einfach nicht mehr. Mir wurde schummrig und mir war bewusst, dass ich in den nächsten Minuten am Boden liegen würde. Ich hatte eine Gänsehaut und zitterte. Ich würde buchstäblich vor dem Ziel verhungern. Aber es kam ein Lichtblick. Ich sah Timi etwa hundert Meter vor mir an der Laufstrecke und winkte ihm zu. Auf einer Parkbank versuchte ich mich auszuruhen, während Brigitte mit den Kindern zu mir lief.
Ich konnte nicht mehr. Bei 33 Kilometern war somit Schluss. Wenn ich weiter gehen würde, dann käme es zum Kreislaufzusammenbruch und ich wäre raus aus dem Rennen. Aber aussitzen konnte ich die Sache auch nicht. Was tun? Emma hatte die rettende Idee. Während ich auf der Bank wartete, holte die kleine Maus ein eisgekühltes Fanta. Dies war wahrscheinlich das Einzige, was mein Körper noch behalten konnte. Der Zucker schoss wie Energie durch meine Adern. Nach 15 Minuten Pause fühlte ich mich bereit, meine Wanderung fortzuführen. Ich gab noch jedem meiner Mäuse einen Kuss und nahm den Kampf ein weiteres Mal auf. Bei 36 Kilometer traf ich auf die Neumis, die ebenfalls auf einer Bank saßen. Die beiden Brüder waren ebenso am Ende wie ich und kamen keinen Schritt mehr vorwärts. Durch mein Hoch schaffte ich es noch zu Motivieren. Gemeinsam wanderten wir in Richtung Klagenfurter Fußgängerzone. Auch wenn ich immer nahe am Zusammenbruch war, half mir die Unterhaltung mit Michael und Florian die Kilometer zu besiegen.
Langsam wurde es finster. Wir hatten noch 2 Kilometer bis ins Ziel. Immer wieder wurde mir schwummrig. Michael ging hinter mir, um mich im Falle des Falles zu stützen. Florian schwankte voraus. Endlich kam der Zielkanal. Wir nahmen all unsere verbleibende Kraft zusammen und fingen zu laufen an. Die vielen Zuschauer jubelten und wir liefen gemeinsam Arm in Arm über die Ziellinie. Zum 10. Mal hieß es „You are an Ironman“ für mich. Ein unbeschreibliches Gefühl diese Strapazen überstanden zu haben und im Ziel zu sein. Die schlechte Zeit mit 14h 29 Minuten war zweitrangig. Klar war es meine schlechteste Ironmanzeit, aber dies störte mich nicht. Brigitte, Emma und Timi nahmen mich in den Arm und drückten mich ganz fest. Die drei hatten den ganzen Tag an der Strecke mitgefiebert und waren ebenfalls ziemlich ausgelaugt. Die besten Fans der Welt, die man sich wünschen kann. Ich holte mein Finishershirt ab und traf im Zelt auf meine Freunde von tRi.P.coaching. Lange hielt ich mich nicht auf, denn essen konnte ich nichts und ich wollte nur noch ins Bett. Zuerst holte ich noch mein Rad aus der Wechselzone und dann fuhren wir zurück ins Hotel. Nach einer wohltuenden Dusche fiel ich kaputt und ausgelaugt ins Bett…
5. Fazit zum Ironman Austria
Wie schon im letzten Jahr stand ein Start lange in der Schwebe. Fehlendes Training, Achillessehnenverletzung und zusätzlich eine Erkältung kurz vor dem Rennen machten die Entscheidung nicht einfach. Dank einer gesundheitlichen Punktlandung stand ich 2025 am Start des Ironman Austria. Ich schwamm die 3,8 Kilometer einigermaßen entspannt und brach regelrecht auf dem Rad bei 140 Kilometern ein. Nach einem über vierzehnstündigen Kampf und nur dank der unermüdlichen Unterstützung durch Brigitte, Emma und Timi lief ich zum 10. Mal bei einem Ironman über die Ziellinie. Schon während des Rennes war mir klar, dass das Kapitel Ironman für mich noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich werde zurückkommen, aber vielleicht erst in ein paar Jahren…