"Hochplatten-Berglauf"
Veranstalter: Turn- und Sportverein 1910 Marquartstein e.V.
Datum: 31.10.2021
Zeit: 30 min 18 sec
Strecke: 4,6 km
Höhenmeter: 550 Hm
Platz Gesamt Männer: 29 von 132
Platz AK M45: 2 von 5
Pace: 6:59 km/h
Emma:
Strecke: 1,6 km Höhenmeter: 90 Hm
Platz Gesamt: 6-14 Jahre: 21 von 31 Platz W7: 1
Racebericht:
Meine kleine Emma war natürlich etwas nervös. Timi und Brigitte warteten kurz vor dem Ziel an der Hochplattenbahn Talstation und ich ging mit Emma zum Start in Piesenhausen. Hier tummelten sich schon ca. 30 Kinder im Alter von 6 -14 Jahren. Wie es sich für richtige Profis gehörte, wurde ein gemeinsames Aufwärmtraining durchgeführt.
Schon konnte es an den Start gehen. Ich gab Emma noch letzte Tipps und Tricks, damit die kleine Maus bestens vorbereitet war. Motiviert bis in die Zehenspitzen stand sie an der Startline und sauste nach dem Startschuss mit den anderen Kindern in die erste Kurve, um die 1,6 Kilometer und 90 Höhenmeter Strecke zu meistern.
Ich fand eine Mitfahrgelegenheit zum Ziel, wo Timi und Brigitte warteten. Es dauerte nicht lange und die ersten Trail Kids liefen durchs Ziel. Emma war super unterwegs und sprintete ins Ziel. Leider hatte ich versäumt die Zeit zu stoppen und eine offizielle Zeitmessung gab es nicht.
Mit Spannung warteten wir auf die Siegerehrung und als Emma in ihrer Altersklasse W7 den 1. Platz holte, waren Papa und Mama so richtig stolz auf die kleine Läuferin. Jetzt war der Papa etwas im Zugzwang. Klar wollte ich auch eine ähnliche Platzierung beim Hauptlauf erreichen.
Natürlich konnte ich einen ersten Platz in der Altersklasse nicht mehr toppen und der Held bzw. Heldin des Tages stand schon jetzt fest, meine Trail-Emma. Nach der Siegerehrung der Kids lief ich zum Start des Hauptlaufes. Gerade rechtzeitig erreichte ich auch diesen. Weit über 100 hochmotivierte Läufer und Läuferinnen machten noch letzte Lauf- und Dehnübungen. Der Hochplatten-Berglauf ist mit seinen 4,6 Kilometer und 550 Höhenmeter ein extrem hartes und forderndes Rennen. Man läuft ca. 1/2 Stunde auf Anschlag.
Überheblich wie ich war, reihte ich mich fast ganz vorne an der Startlinie ein. Eigentlich hatte ich mit meiner aktuellen Leistung dort nichts zu suchen, aber ich war gewohnt in erster Reihe zu starten. Um 10:30 Uhr fiel dann der Startschuss und mit einem viel zu schnellem Tempo ging es auf der Teerstraße leicht ansteigend in Richtung Talstation der Hochplattenbahn. Bei meinem letzten Rennen 2016 erreichte ich diese als erster, dieses Mal war ich abgeschlagen und hechelte den Spezialisten hinterher. Luft schnappend lief ich an meinen Mäusen vorbei, die dann die Seilbahn zur Bergstation nahmen.
Ich tat mich schwerer als vor einigen Monaten. Lag dies an den beiden Ultraläufen in diesem Jahr, dem fehlendem Lauftraining oder werde ich langsam alt? Als mich die erste Frau überholte musste ich mir eingestehen, dass ich am heutigem Tag keine Heldentaten vollbringen werde.
Immer wieder wurde ich auf der steilen Forststraße überholt. Ziemlich frustriert kämpfte ich mich Höhenmeter für Höhenmeter nach oben. Eigentlich konnte es nicht mehr schlimmer kommen. Doch es kam schlimmer. Ich hatte keine Luft und keine Kraft mehr und musste gehen. Als ein kleiner Junge zu seinem Papa sagte: "Schau mal Papa, der Mann da geht. Kann der nicht laufen?", war das fast wie ein Todesstoß für mich. Irgendwie schaffte ich es dann doch noch die letzten 500 m erhobenen Hauptes durch das Ziel direkt an der vielbesuchten Staffenalm zu laufen.
Dort musste ich mich erst einmal in die Wiese zu legen, zu verschnaufen und die Wunden zu lecken. Mann oh Mann war das eine schlechte Leistung. Ich benötigte 30:18 Minuten für die 4,6 km und 550 Hm, über 2 Minuten langsamer als vor 5 Jahren bei meinem letzten Hochplatten Rennen. Damals war ich auch noch gesundheitlich angeschlagen.
Gut das die Mäuse ihren frustrierten Papa trösteten. In der Staffenalm gab es dann eine kleine Brotzeit, um dann nach unten zu wandern. Die Siegerehrung war mit dieser Leistung kein Thema für mich, aber als wir die Ergebnisliste sahen, war ich überrascht einen 2. Treppchenplatz in der Altersklasse M45 erreicht zu haben. Als ich dann aufs Podium durfte war ich wieder etwas versöhnlicher gestimmt und konnte auch auf mich selbst ein klein wenig stolz sein.
Bergab liefen wir vier zusammen und hatten riesigen Spaß die vielen Wanderer zu überholen...