Der Büschertrail eine Woche vor dem Ironman Klagenfurt
An sich war es mal wieder keine gute Idee, eine Woche vor dem Ironman, an dem 17 Kilometer und 600 Höhenmeter Trailrun Event in Falkenfels teilzunehmen. Da aber meine Freunde Martin und Tobi zu den Organisatoren gehören und der familiäre Wettkampf riesig Spaß macht, verstand es sich von selbst, dass ich dort vorbeischauen würde. Eigentlich wollte ich nur die kurze 9 Kilometer Strecke im lockeren Tempo laufen. Noch immer kämpfte ich mit den Nachwirkungen meiner Leistenoperation und die Ironman-Teilnahme wollte ich auch nicht gefährden. Aber wer mich kennt, dem war klar, dass ich mich dann kurzfristig für den 17 km Hauptlauf entscheiden und Vollgas ballern werde. Kurz gesagt ich verletzte mich an der Achilles und es war dann definitiv keine gute Idee, aber eben typisch Winkl...
Veranstalter: SV Falkenfels
Datum: 11.06.2023
Zeit: 1:24:45
Strecke: 17 Kilometer
Höhenmeter: 600 Hm
Platz Gesamt Männer: 5 von 47
Platz AK M45 Männer: 1 von 5
Unterkunftstipp im Bayerischen Wald: Ferienwohnung Winklworld
Montag, 01. August 2023 von Winklmeier Markus
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1. Racebericht Büscherltrail 17 km 600 Hm
In den letzten Wochen konnte ich einigermaßen gut trainieren. Natürlich versuchte ich meine operierte Leiste so weit wie möglich zu schonen und vermied schnelle und lange Einheiten. Leider hatte ich seit einer Klettersteigtour in Hirschbach wieder stärkere Schmerzen und haderte mit mir selbst, ob ich beim Büscherl-Trail antreten sollte. In einer Woche wollte ich beim Ironman Klagenfurt starten und erhobenen Hauptes, trotz meiner verletzungsbedingten Vorgeschichte, auch ins Ziel kommen. Ob da ein Traillauf so kurz vorher das richtige ist? Sicherlich nicht...
Aber typisch Winkl eben, entschied ich mich nach Falkenfels zu fahren. Die kürze 9 Kilometer Strecke könnte ich in lockerem Tempo laufen und ich würde den Ironman nicht gefährden. So der Plan, aber vor Ort meldete ich mich dann spontan für den langen Hauptlauf an. Kein Gedanke mehr an Ironman oder Verletzung. Das Wettkampffieber war mal wieder in mir ausgebrochen. Viele meiner Freunde standen ebenfalls am Start des top organisierten Rennens.
Nach dem Startschuss ging es wie immer so richtig zur Sache. Auf der Teerstraße liefen wir in Richtung Steinberg. Die Pace war hoch und ich war schon früh etwas abgeschlagen. Nach der ersten Steigung liefen wir bergab in die Roth. Hier verlor ich noch weitere Plätze. Aber dann sprang endlich der Diesel an und ich kam in Fahrt. 300 Höhenmeter waren es dann bis zum Büscherlgipfel 740m.
Bergauf holte ich mir den ein oder anderen Platz zurück und wenn ich mich nicht verzählt hatte, dann war ich zu diesem Zeitpunkt auf dem 10. Gesamtplatz. Das konnte ich so nicht stehen lassen und ballerte zuerst bergab und dann auf relativ flachen Waldwegen bis zum Kesselboden. Dies war genau mein Ding. Hier konnte ich mit einer 3:45 er Pace Boden gut machen. 5 Läufer waren in Sichtweite und es waren noch knapp 5 Kilometer bis ins Ziel.
Klar war mein Anspruch, diese 5 Trailrunner hinter mir zu lassen. Leider merkte ich bei einer Bergab-Passage einen leichten Schmerz in der rechten Achilles, der immer stärker wurde. So ein Mist, da ich mit Achillesproblemen schon in meiner gesamten Läuferkarriere zu kämpfen hatte. In den letzten 2 Jahren blieb ich weitgehendst verschont, aber eine Woche vor dem Ironman sollte dies wieder ein Problem werden.
Aussteigen war natürlich auch keine Option. Klar der gesunde Menschenverstand würde dies entscheiden, aber nicht der Wettkampf-Winkl. Ich lief auf den ersten der 5 Läufer, die in Sichtweite waren, auf und bei einem steilen Anstieg, zog ich an ihm vorbei. Den Nächsten holte ich mir auf steilen Bergab-Trails. Und drei weitere Trailrunner sollten dran glauben. Ich holte alles aus mir raus und den Letzten überholte ich 500 m vor dem Ziel.
Als 5. Gesamt und mit einem Sieg in der Altersklasse lief ich dann nach 17 Kilometern mit 600 Höhenmetern in 1h 24 min und 45 sec ins Ziel. Der Preis war leider hoch. Die Achilles schmerzte und nach dem Duschen konnte ich fast nicht mehr auftreten. Jetzt stand definitiv der Ironmanstart auf der Kippe. Na super...
Fazit: Top organisiertes Trailrun-Event in der Heimat. Martin, Tobi & Co. haben wieder beste Organisationsarbeit geleistet. Das Ergebnis konnte sich auch sehen lassen, aber leider war nun meine Achillessehne wieder angeschlagen...